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Wer wir sind…


Hartmut Ahrens

Persönlich und beruflich als Pfarrer bin ich immer wieder auf die Frage nach einem Glauben gestoßen, der sich nicht im „Fürwahrhalten“ erschöpft, sondern auf Erfahrungen beruht, dessen oberstes Kriterium nicht die „Richtigkeit“ ist, sondern ob er im Leben trägt. Schon früh habe ich mich daher mit Meditation beschäftigt. Das Kennenlernen von Focusing bedeutete dann für mich, den Weg von einem „verkopften“ zu einem „verkörperten“ Glauben zu finden. Focusing ist für mich einerseits ein immerwährender Übungsweg, andererseits die Erkenntnis, dass es immer schon geschieht: Glaube hat immer eine körperlich gespürte Dimension. Auch für meinen Körper gilt das biblische Wort: „Gott ist an diesem Ort und ich wusste es nicht.“

Pastor
Focusingberater
Personenzentrierte Gesprächsführung (nach Carl Rogers)
www.lebenswert-beratung-shg.de

Regina Gerlach-Feilen

In der alttestamentlichen Bibel gibt es keine Vorstellung einer Trennung von Leib und Seele. Leib und Seele sind eine Einheit. (S. Schroer/Th. Staubli: „Die Körpersymbolik der Bibel“, Gütersloher Verlagshaus)

In meiner Ausbildung zur „Geistlichen Begleitung“ und zum „Spirituellem Körperlernen (nach Ellen Kubitza) ist mir dieser Satz oft in erstaunlicher Weise körperlich erfahrbar geworden. Auch Focusing beginnt mit dem Hineinspüren in den Körper. Welche Resonanzen entstehen auf eine Frage,
ein Wort, eine Situation? Da entstehen Begegnungen mit „Etwas“, das sich körperlich mitteilen will und mehr weiß als ich denken kann. Es ist mir oft Geist-Erfahrung: überraschend, wie ein frischer Wind, auch dann, wenn Altes, Schmerzhaftes ins Licht kommt. All das vertieft mein suchendes und tastendes Begreifen christlicher Botschaft. Es hilft mir und bei der geistlichen Begleitung von Menschen.

Aufgewachsen in einer katholischen Familie und Umgebung, habe ich später Heimat in der Evangelischen Kirche gefunden. Heute schätze ich die spirituellen Erfahrungen und Rituale beider Kirchen.

Ergotherapeutin
Geistliche Begleiterin
„Spirituelles Körperlernen“ nach Ellen Kubitza
Focusing „I Basis“, bei P. Lincoln, A. Grube
Focusing „II Essentials“(Beraterstatus) bei K. Renn, DFI, Würzburg

Martin Häusler

Soweit ich mich erinnern kann, war mir schon immer bewusst, dass Glaube mehr ist als das, was ich mit meinem Verstand verstehen und erfassen kann. Die Entdeckung von Focusing als eine Methode, um mit dem Körper und dem, was ich intuitiv nur vage wahrnehme, mehr in Verbindung zu kommen, war für mich ein echter Wendepunkt. Noch immer werde ich von unerwarteten Einsichten überrascht, die ich durch Focusing geschenkt bekomme.  Mittlerweile gehört das „in den Körper hineinspüren“ für mich so selbstverständlich dazu, dass die Abgrenzung zwischen Focusing und Spiritualität mir zunehmend schwerer fällt. Focusing und Spiritualität gehören für mich so natürlich zusammen wie auch Körper und Verstand zusammengehören.

Pastor der Ev. Luth. Gesamtkirchengemeinde Linden-Limmer
Focusing „I Basis“, Peter Lincoln, Achim Grube. Hannover
Systemischer Berater, Therapeut und Supervisor (SG)
www.kirche-in-linden-limmer.de

Dr. Christiane Henkel

Aufgewachsen in einem freikirchlichen Glauben beschäftigte mich die Frage, was es bedeutet, im Glauben zu wachsen. Irgendwann ging es in den engen Grenzen der vertrauten Glaubensvorstellungen nicht weiter. Als ich in einem Kurs bei Peter Lincoln Focusing kennenlernte, erlebte ich allmählich, dass in der Wahrnehmung des Körpers und seiner leisen Stimme das Neue liegt, das ich auch für meinen Glauben suchte. Der Raum hat sich geweitet, das Erleben hat sich vertieft, Kopf und Körper entdecken gemeinsam neue Schätze in der alten Tradition und in Verbundenheit mit Menschen und dem großen Geheimnis, das wir Gott nennen. Jetzt leite ich Seminare, in denen ich einlade, die Verbindung von Focusing und Spiritualität zu erkunden, und meditative Schreibwerkstätten, in denen Menschen Worte für das Unsagbare finden.

Diplom-Pädagogin
Focusing-Beraterin (DAF) und -Trainerin (TIFI)
Schreibberaterin (MA Biogr. und kreatives Schreiben)
Coach (DGfC)
SchreibRaum
Blog: Der Raum in mir

Mareike Klaus

Wenn ich zu einem (biblischen) Thema fokussiere, dann kann ich mich noch Jahre später daran erinnern, weil ich es in mein Leben integrieren kann.  Daher ist Focusing für mich so eine Art „Roter Faden“ von wertvollen Erlebnissen geworden, die mich berührt haben und es immer noch tun. Als ich mit Focusing begonnen habe, war es eher eine wohltuende Erfahrung für mich und eine Erweiterung meiner christlichen Spiritualität. Mittlerweile vertraue ich den Erkenntnissen, die ich beim Focusing bekomme, sie stellen sich als tragend für mein Leben dar. Im Alltag ist Focusing für mich häufig begleitend dabei. Oft sind es nur kurze Focusingmomente- ein Hineinspüren in den Körper- die meinen Tag verändern und mich an die Nähe Gottes erinnern. 

Studienleitung Schulseelsorge (RPI Baden)
Systemische Familientherapeutin (DGSF)
Focusingbegleiterin (DAF)

Peter Lincoln

Zwei Beispiele, wie Focusing meine Spiritualität vertieft:
1) Beim Meditieren lerne ich, zwischen mir und den ablenkenden Gedanken Raum zu schaffen. Ich gehe mit den Gedanken nicht mit, sondern sage: Ich denke gerade an x oder y, aber ich bin hier und atme ein und aus. Beim Focusing lerne ich, zwischen mir und meinen Gefühlen Raum zu schaffen. Ich bin nicht mit meinem Gefühl identisch, sondern sage: etwas in mir ist gerade ängstlich / traurig …, aber ich bin noch da und leiste diesem Gefühl Gesellschaft. So hilft mir Focusing, meinen Gefühlen nicht ausgeliefert und trotzdem mit ihnen in Kontakt zu sein.
2) Focusing erklärt was passiert, wenn Menschen etwas erleben und nach Worten suchen, um dies zu beschreiben. So sind biblische und andere spirituelle Texte entstanden. Focusing ermöglicht einen neuen Zugang zu solchen Texten, wodurch wir hinter den Worten zum Erleben zurückfinden.

Germanist, Focusingausbilder,
Pastor im Ruhestand und Buchautor:
"Der Raum in mir. Erste Schritte auf dem Weg zur Stille.",
"Wie der Glaube zum Körper findet. Focusing und Spiritualität"

Olaf Lindenberg

Aufgewachsen bin ich in einem katholischen Elternhaus und habe als Jugendlicher die Spiritualität des Ignatius von Loyola und später die Exerzitien kennengelernt. Diese Näherung an die Bibel mit allen Sinnen hat für mich eine große Vertiefung und Bereicherung bekommen als ich Focusing kennenlernte. Ich entdeckte, dass auch der Körper auf seine Weise die Bibel „liest“. In meiner Arbeit als Priester und geistlicher Begleiter begleitet mich Focusing und das Hineinspüren in den Körper, das oft ganz selbstverständlich geschieht.

Priester
www.andersbeten.de

Andreas Rosenwink

Wir sind nicht Körper/Seele/Geist – sondern eine Körper-Gedanken-Einheit, in deren Mitte eine tiefe Verbindung mit Gott und dem Leben besteht. Dieses Geheimnis bin ich am Kennenlernen und Auspacken. Körperwahrnehmung und Focusing helfen mir, zu mir zu kommen und die feinen, inneren Bewegungen des Heiligen Geistes in den vielerlei Stimmen wahrzunehmen. Focusing ist eine heilsame Methode. Sie hat mich gelehrt, mehr auf spürbare Resonanzen zu achten und nach geistlichen Erfahrungen im Alltag Ausschau zu halten. Focusing macht mich auch für Zwischenmenschliches sensibel. Heute darf ich es in geistlichen Begleitgesprächen anwenden und möchte es nicht mehr missen.

Geistlicher Begleiter
M.A. in Christlicher Spiritualität
Exerzitienbegleiter
Meditationskurse
www.rosenwink.de

Cordula Ruwe

Seit ich Focusing vor 30 Jahren kennenlernte, hat es mich auf meinem Lebensweg begleitet. Diese schlichte Methode des inneren wertschätzenden Dialogs war eine ‚Liebe auf den ersten Blick‘ und hat mir geholfen, in Verbindung zu treten: mit mir – mit anderen Menschen – mit dem Leben an sich. Focusing beschäftigt sich mit dem Unklaren unserer Lebensthemen, dem noch nicht sprachlich zu Fassendem aber bereits körperlich zu Spürendem. Es ist eine ausgesprochen feine Wahrnehmungsart, die mich in meinem ganzen Menschsein ernst nimmt, als Einheit von Leib-Seele-Geist. Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis hängen für mich eng zusammen; so steht Focusing auch immer im Zusammenhang mit meinem Glauben: dem ganz alltäglichen Durchbuchstabieren, was Menschsein je konkret bedeutet, in Freude und im Schmerz, im Raum der Güte Gottes.

Focusing-Beraterin (DAF) und  -Trainerin (FN)
Geistliche Begleiterin, Personzentrierte Beraterin (GwG), Exerzitienbegleiterin, Bibliodramaleiterin, Diplom-Sozialpädagogin; Mitglied der evangelischen Landeskirche