In dieser Woche beginnt die Fastenzeit, im Kirchenjahr die Passionszeit. Der lange Leidensweg Jesu, Schritt für Schritt nachgezeichnet.
In der Welt herrscht Krieg. Ohnmacht ist das Wort, das ich gerade sehr oft lese und in mir selbst spüre angesichts der unfassbaren Dreistigkeit, mit der ein selbstherrlicher Mächtiger sich herausnimmt, Territorium zu gewinnen. Auf Kosten von Menschenleben. Ohnmacht ist ein Gefühl von Ausgeliefertsein ohne selbst handlungsfähig zu sein. Einer größeren Macht erlegen.
Dann merke ich, dass unter der Ohnmacht noch etwas anderes ist: Ein Gefühl, das mich in Bewegung bringt, das mich nicht erstarrt auf die Nachrichten und Bilder schauen lässt: Wut! Das Aufbegehren gegen die Hilflosigkeit, der Widerstand dagegen, mich in diese Zuschauerposition drängen zu lassen. Nein, ich bin nicht erlegen! Ich kann mich entscheiden.
Es ist beides: Anerkennen, dass sich in mir etwas ohnmächtig anfühlt und gleichzeitig wahrnehmen, dass da auch eine Bewegungsenergie ist.
Wie gehe ich in die Passionszeit? Was zeigt sich in mir, wenn ich den Leidensweg Jesu bis zum Ende mitgehe? Was in mir verbindet sich mit dem Gekreuzigten? Was geht in den Widerstand? Was nehme ich darunter noch in mir wahr? Welche Bewegungsenergie lässt mich aufbrechen?