„In den täglichen Gesprächen mit Menschen, die sich anvertrauen kommen, weigere ich mich, Wörter wie Angst, Stolz, Eifersucht und viele andere über meine Lippen kommen zu lassen. Und spricht jemand eines dieser Wörter aus, frage ich; „Warum dieses Wort?“ – Welche Aufmerksamkeit braucht es, damit kein Etikett auf das Herz eines Menschen geheftet wird! Sonst findet er in sich leicht etwas, eingebildet oder nicht, das dieses Etikett rechtfertigt. – Doch damit kommt zugleich eine ganze innere Entwicklung zum Stillstand. Gerade auf diese Entwicklung kommt es an; keinesfalls geht es darum, in eine erstarrte Vorstellung von sich eingesperrt zu werden. – Dem anderen zuhören löst im Grunde aus, daß in ihm das Reich Gottes gleichsam fortwährend neu zur Welt kommt.“
(Schutz, Roger; Vertrauen wie Feuer. Tagebuchaufzeichnungen 1979-1981. Taizé, 1984)
Wenn ich liebevoll auf das schaue, was unterhalb des Etiketts liegt, kommt etwas in Bewegung – Freré Roger nennt es Neuschöpfung oder Gottes Reich in mir.
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