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…die „Blue Note“ nicht vorschnell auflösen…

Der Oktober mit seinen bunten Farben ist vorbei, der Advent mit seinen Düften noch nicht da, dazwischen liegt der November in seinem Grau. Leicht bekommt man den berühmten „Blues“. Doch ist der Blues viel mehr als einfach Melancholie. In der Musik ist die „Blue Note“ ein Ton, der nicht ganz zur Tonleiter passt und so für eine ganz eigene Spannung und Stimmung sorgt. Im Focusing passiert mir das mitunter, dass mein Körper sozusagen einen Blues spielt, da ist diese eine Empfindung, die irgendwie querständig ist und genau diese Spannung weckt die Neugier. Da lohnt es sich dranzubleiben, nicht aufzugeben und nicht vorschnell aufzulösen.

So ähnlich war das auch mit Jakob, als er am Jabbok mit jenem Unbekannten die ganze Nacht kämpfte. Begegnungen mit Gott haben etwas von einem Blues. Sie sind kein geistliches Wellnessprogramm. Sie sind überwältigend. Jakob ringt mit dem Unbekannten, er bekommt eine Verheißung, seinen Namen „Israel“, dass er nämlich gesiegt hat, und er erkämpft sich einen Segen: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. Der Segen ist eine Blue-Note, ein Ton, der nicht ganz zur Tonleiter passt, und sie gerade deshalb besonders macht, wie Segen im Kampf. Das Unerwartete, etwas Querständiges, es kann sich als die Blue-Note des Tages herausstellen, als Segen. Nicht immer, aber manchmal kann ein Felt – Sense wie ein Segen sein. Der Körper hat Segen – und der November auch.

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