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Focusing ist eine Form gewaltfreier Kommunikation

Heute kommt mir ein Liedvers in den Sinn, lange schon liebe ich ihn:

„Dass Erde und Himmel dir blühen,
dass Freude sei größer als Mühen,
dass Zeit auch für Wunder, für Wunder dir bleib
und Frieden für Seele und Leib.“
(von Kurt Rose, 1990)

Jeder Halbsatz ist so gefüllt mit etwas, das mich in der Tiefe berührt und belebt. Heute ist es im Besonderen der letzte Halbsatz: „Frieden für Seele und Leib“, der mich trifft. Da geht meine Sehnsucht hin und ich spüre: Focusing hat für mich ganz konkret immer auch mit diesem „Frieden für die Seele“ zu tun. In uns ist oft viel Unfrieden, wir können uns selbst gegenüber feindselig sein. Da muss man den eigenen inneren Kommentaren nur mal zuhören, wenn einem ein Fehler unterlaufen ist, wie unbarmherzig und unfreundlich es da im eigenen Inneren zugehen kann, wie auf einem Kampfplatz. Und ich spüre, so ‚klein‘ Focusing auch ist als Methode, mit seinen sechs schlichten Schritten, so ist es doch eine Form der großen Gewaltfreiheit. Es ist eine Praxis der gewaltfreien Kommunikation mit dem eigenen Inneren, mit dem dort Unliebsamen, Störenden, Unverbundenen, Fremdartigen.

Wenn ich mit dem eigenen Befremdlichen nicht Frieden schließen kann, wie sollte es mir dann mit dem im Außen Fremden möglich sein?

Dieses zu Verstehen tut gut, bei all dem zunehmenden Unfrieden in unserer Welt, wo Gewalt als Mittel zur Problemlösung immer schneller und unverhältnismäßiger zum Einsatz kommt.

Der Liedvers und Focusing entfalten eine Kraft in mir, zart nur, aber sie hat dem Bedrohlichen dieser neuen Zeit etwas entgegenzusetzen.

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