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Wie wilde Tiere…

Die Ängste fallen über mich her wie wilde Tiere.

Sie beißen sich an meiner Seele fest,

zerren an meinem Fleisch.

Sie sind viele und der Angriff ist total.

Ich fühle mich wie ausgeliefert – so ausgeliefert.

Gefühle, die ich meinte, längst hinter mir gelassen zu haben,

sind auf einmal wieder da, mit voller Wucht und ihrem Schrecken.

Aber, allein durch das Bild, dass sie wie wilde Tiere sind, ist irgendwie eine beginnende Distanzierung möglich.

Ich bin es nicht komplett, sie sind nur ein Teil von mir.

Mein Engel in meiner Löwengrube.

 

Gott sei Dank – da gibt es die Mini-Technik des Partialisierens im Focusing. Eine kleine, unscheinbare Akzentverschiebung, die im wahrsten Sinne des Wortes lebensnot-wendig wirken kann. Auf die existentiell überbordende Aussage „ich habe Angst“ kann ich mir selbst in Focusingart antworten: „Ah, ein Teil von mir hat Angst“. Sofort spüre ich den Unterschied, da ist ein Abstand entstanden, klein nur, aber mir wird leichter ums Herz, die innere Arbeit kann weitergehen.

(wer mag, zum Lesen: „Daniel in der Löwengrube“; Buch Daniel, Kapitel 6, Bibel)

Cordula Ruwe

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